hat´s erfunden?
HUGO. DAS ORIGINAL
RICHTIG vs. FALSCH
Ich stamme aus dem Südtiroler Pustertal und bin in Bruneck geboren, also ein „Puschtra“. Von der Pike auf habe ich das Gastgewerbe durch meine Mutter erlernt, denn sie betreibt noch heute einen Beherbergungsbetrieb im Tauferer Ahrntal. Aus diesem Grund und um später den elterlichen Betrieb zu übernehmen, besuchte ich u. a. die Hotelfachschule Kaiserhof in Meran , die Hotelfachschule am Tegernsee, absolvierte die Prüfung zum Speziallehrgang der Kur- und Fremdenverkehrsdirektoren Tirols und schloss mein „Studium“ mit dem 5jährigen Gastgewerbebrief ab. Zahlreiche Praktika in Küche, Service und Front-Office im In- und Ausland, sowie Spezialisierungslehrgänge zum Weinfachmann, NLP für Führungskräfte, Barkeeper etc. krönten meine Fachausbildung.
Von 1985 – 1988 arbeitete ich als Barman und Weinkellner in einem 4S Hotel im Vinschgau, genauer gesagt in Naturns bei Meran. Es war eines der besten Häuser Südtirols, mit einer entsprechend niveauvollen Gästestruktur, hauptsächlich aus Deutschland, Schweiz, Italien und England. Die euphorische und positive Einstellung zu meinem Beruf trug generell zu meinem Erfolg bei. Die Gäste erfreuten sich grundsätzlich an meinem Engagement und Erfindergeist, u. a. auch hinsichtlich spezieller Events, Getränke (Longdrinks, Fancy-Drinks bzw. eigenwilliger Digestives) und meiner individuellen, vom Management des Hotel erlaubten und begrüßten Gästebetreuung. Die Rahmenbedingungen in diesem erstklassigen Hause, welche von der Gastgeber-Familie, professionell und hingebungsvoll unter dem Motto, „DER GAST IST KAISER“ im wahrsten Sinne des Wortes umgesetzt wurden, waren einzigartig und ich hatte das Gefühl, ebenso erfolgreich zu sein – ich konnte diesen Erfolg förmlich greifen. Dieses Umfeld war prädestiniert, meine Karriere zu starten. Nun, wie so oft, kommt im Leben vieles anders, als man denkt… aber bleiben wir ausschließlich beim zentralen Thema dieser Geschichte:
Im Jahr 1985 kam ich in das Hotel in Naturns und wurde am Beginn der Saison in den Betriebsablauf eingeführt. Die Grand Dame und Seele des Hauses war eindeutig, wie in den meisten Südtiroler Hotellerie-Betrieben, die Chefin selbst. Sie hat das Management, alle innerbetrieblichen Abläufe akribisch durchdacht, geplant und professionell auf die Mitarbeiter zur Ausführung und Umsetzung im Unternehmen, übertragen. Der Chef war zuständig u. a. für Finanzen, Organisation und Gäste-Wanderungen. Ein professionelles und erfolgreiches Duo, unterstützt von Familienangehörigen und extern gut ausgebildeten Mitarbeitern aus der Umgebung.
Die Stammkunden zählten mich in diesem Hause zum Inventar – das hatte persönliche und andere Gründe und das Verhältnis zwischen Gästen, Gastgeber-Familie und Mitarbeiter war eben in diesem Hause „etwas ganz besonderes“. Auch die Gäste selber, waren ganz besonders; unter ihnen hochrangige Politiker aus Italien, Deutschland und Österreich, bekannte Industrielle, Persönlichkeiten aus Sport, Entertainment, Hotellerie, Presse, TV sowie international erfolgreiche Unternehmer, zählten zum Stammpublikum dieses Unternehmens. Diese Gästestruktur hatte ihre persönlichen, individuellen Ansprüche, die „prinzipiell“ zur Gänze erfüllt wurden – auch ganz individuelle Kreationen wurden gemixt – das Repertoire reichte vom Klassiker über ein bekanntes Bier bis hin zum Fancy-Drink aus dem eigenem „Fantasie-Tagebuch“. Da war schon mal ein Aperitif mit dem Namen „Elvira“, die Ehefrau eines Gastes bis hin zum Ab-Sacker, Namens „Zerstörer“ für einen der bekanntesten Persönlichkeiten des deutschen Bundestags dabei! Für spezielle Gäste, welche nach einer Partynacht und einigen Magnum Flaschen Champagner, am nächsten Tag mit einem „Doppelkopf“ erwachten, durfte eine „Apotheke“ oder eine „Bloody Mary“ natürlich auch nicht fehlen.
Als traditioneller Willkommensgruß wurde damals in den meisten Südtiroler Hotels ein Getränk gereicht; bekannt ist vielleicht das „Schnapsl“, der Willkommens-Cappuccino, ein Glas Sekt oder eben ein Aperitif-Getränk nach Art des Hauses. In „unserem exklusiven 4*Hause“ kredenzte die Chefin den Haus-Aperitif „Prosecco mit selbstgemachten Holundersirup“.
So, hier beginnt die eigentliche Geburtsstunde, des späteren „HUGO“, dem Original. Die Hausherrin lieferte bereits das Grundrezept für dieses heute, in Europa bekannte KULT-Getränk „HUGO“. Ein Neugeborenes bekommt normalerweise einen Namen und jetzt komme ich ins Spiel, der Barkeeper Hugo aus dem Pustertal. Auf diesem Basis-Rezept der Chefin des Hauses wurde im Laufe meiner ersten Saison als Barkeeper, aus dem Haus-Aperitif ein „individuelles Getränke für jede Stunde“ aufbereitet bzw. herzhaft kreiert, ohne dabei Wesentliches zu verändern. Der Haus-Apero „Holundersirup mit Sekt“ steht in der Barkarte des Hotels, jedoch meine Rezeptur wurde von uns festgeschrieben: Prosecco, Holundersirup, Mineralwasser, Minzblätter, Eiswürfel mit Limettenschnitz, Limettengarnitur und der Zuckerrand (je nach Anlass) am großen Weißweinglas!
Ein „Zufall“ als Moment der Momente: 30 Tages-Wanderer kommen mit dem Chef des Hauses zurück darunter kein geringerer als ein deutscher hochrangiger Politiker und Mitglied des deutschen Bundestages mit seinem Gefolge, eine zweite Deutsche und Schweizer-Gruppe bestellen in gut gelaunter Stimmung: … Herr Hugo, wir möchten jetzt von Ihnen ein spritziges Hugo-Getränk, für unseren Mordsdurst…! Die ganze Gruppe, inklusive meiner damals besten Freunde, ein Apotheker und ein Immobilien-Unternehmer aus dem Odenwald, schauen mich an und einer nach dem anderem wiederholt: „das nehm‘ ich auch„! Der Eile wegen wird nach der niedergeschriebenen Rezeptur des Hausaperitifs ein „spritziger Durstlöscher“ fast der ganzen Gruppe kredenzt und ab diesem Nachmittag, hatte das Kind den Namen: HUGO.
In ein Weißweinglas Eiswürfel, Prosecco, Holundersirup und Mineralwasser geben, leicht umrühren, mit Minze und einer Limettenscheibe garnieren – fertig. Man kann für den Präsentationseffekt das Weißweinglas am Rand mit Minze-Sirup einreiben und in Zucker dünken.
Es geht nicht darum, Menschen zu erniedrigen oder schlecht zu machen – im Gegenteil: es geht eigentlich, sie aufzurichten – wie immer man das interpretieren will. Ich frage mich lediglich, warum ohne grundlegende und handfeste Beweise, sich Personen soweit aus dem Fenster lehnen und öffentlich behaupten wollen, dies oder jenes erfunden oder kreiert zu haben! Klar sind Medien aus Presse, Rundfunk und TV grundsätzlich an News und Sensationen immer interessiert. Behaupten kann man heute alles und ein Gegenbeweis kommt meistens einer Rechtfertigung gleich – erreichen kann man damit nichts. Es geht auch nicht darum, nachzuweisen wer die Mehrzahl von Zeugen hat, sondern es ist der Versuch, den Hergang zur Geburt des HUGO, des heutigen KULT-Getränks, darzustellen und „vielleicht“ in der letzten Instanz sich selbst, beweisen zu können! Wird derjenige, der den vermeintlichen Erfinder öffentlich anzweifelt, Beweise vorlegen müssen, um Recht zu bekommen, damit er das „non profit-Urheberrecht“ für sich beanspruchen kann? Ich bin bereit!
Seit einigen Jahren kursiert im Web und in diversen Medien ein „Phantom“, welches behauptet im Jahre 2005 ein Getränk kreiert zu haben. Getauft wurde der Drink auf den Namen HUGO, welcher aber, wie der vermeintliche Erfinder selbstsicher behauptet, auch OTTO hätte heißen können. Otto klingt natürlich genauso gut wie HUGO. Wahrscheinlich Zufall, dass der vermeintliche Erfinder des HUGO, 15 Jahre später im selben Ort meines Wirkens als Barman, eine angebliche Erfindung kundtut, nur mit leicht abgeänderter, vorerst nicht relevanter Rezeptur: Zitronenmelisse anstatt Holundersirup und dieses Findelkind „zufällig“ auf den Namen HUGO tauft!
Natürlich kann man jeder X-beliebigen Drink-Kreation den Namen HUGO geben, weil der Name an sich frei ist und ein „HUGO“ nicht patentrechtlich geschützt wurde – oder aber darf nur jenes Getränk HUGO heißen, welches bereits 1985 kreiert, getauft und unter dieser Rezeptur zusammengemixt sprich „erfunden“ wurde? Nein, Ja, Vielleicht? Es ist wahrscheinlich legitim, dass eine Person behaupten kann, etwas erfunden zu haben, auch wenn „dieses“ mehr als ein Jahrzehnt zuvor schon existierte; auch wenn aus persönlichen Gründen, bewusst kein persönlicher Anspruch auf „Zuschreibung“ bedacht bzw. angemerkt wurde.
Wer hätte überhaupt daran gedacht, dass sich ein Getränk „selbstständig“ machen würde, ohne Marketingstrategie und ohne Business-Plan, sich schleichend etabliert und sich den Platz unter den Bestseller-Getränken verschafft, zuerst in Südtirol und schließlich über die Grenzen hinaus?
Das Produkt HUGO haben ich, die Hotelbesitzer, die Gäste und Freunde „unbewusst und freiwillig“ angekurbelt und somit auch für die Verbreitung gesorgt – ohne sogenannte Lorbeeren ernten zu wollen – warum auch?
Wenn man heute, nach so vielen Jahren überhaupt von einem ERFINDER des HUGO sprechen kann, was ich unter vorherrschenden Umständen und fundierten Recherchen kritisch betrachte, dann gebührt wohl zu aller erst der damaligen Hotelbesitzerin die größte Anerkennung, welche über das Hausrezept ihres eigenen Haus-Aperitifs „Holundersirup & Sekt“ den zündenden Funken, den eigentlichen Start für dieses heutige KULT-Getränk HUGO ausgelöst hatte. Spielen die besonders gut gelaunten Haus-Gäste, die die Namensgebung „zufällig“ der Sympathie gegenüber dem Barkeeper Hugo eingebracht hatten nicht auch eine Rolle und was ist letztendlich mit dem Barkeeper Hugo selbst, der doch denjenigen verkörpert, der holistisch, Rezeptur, Namen und Umsetzung auf den Punkt brachte? Ich bin jedenfalls stolz darauf, dass MIR das passiert ist, Amen!
HUGO. DAS ORIGINAL